In der Szene von dem großen Karl Valentin, versucht Buchbinder Wanninger vergeblich, telefonisch bei seinem Auftraggeber in Erfahrung zu bringen, ob er die Rechnung für die von ihm fertiggestellten Bücher der Lieferung gleich beilegen soll, wird aber nur von einem zum anderen innerhalb der auftraggebenden Firma weiterverbunden, ohne die erhoffte Information zu erhalten. Die letzte Ansprechpartnerin der Firma ist die richtige Zielperson. Allerdings gibt auch sie nicht die gewünschte Information, da genau in diesem Moment eine Klingel ertönt und die Dame nur antwortet: „Aber rufen Sie doch bitte morgen wieder an, wir haben jetzt Büroschluss.“ Das Ganze endet mit der Aussage des verzweifelten Buchbinders „Saubande, dreckade!“.
Wie dem Buchbinder Wanninger geht es auch den vielen Lärmgeplagten seit Einfühung des Halbstundentakts und der billigen Lint Triebwagen. Unsere Anliegen schiebt man von einer zuständigen Stelle zur nächsten. So dreht sich alles im Kreis. Bürgerinnen und Bürger im Oberland werden so einmal zu den Leidtragenden der entfesselten Metropolregion um München herum (siehe auch Wassereinzugsgebiet oder Bauwahnsinn). Geht es nach der Bayrischen Staatsregierung müssen immer mehr Ausflügler ins Oberland. Zeitgleich sperrt man den Individualverkehr aus München aus. Da fragt man sich, welche Vision die Herr- und Damenschaften von der Metropolregion und dem Oberland haben. Größenwahn in München und Bayrischer Ballermann im Oberland?
Von: kontakt@bahnland-bayern.de
Betreff: LINT Zug _ Kritik (Ihr Schreiben vom 21.12.2020 (Vorgangsnummer 6887))
Ein Beispiel für Zug-Schiene Ping-Pong:
Sehr geehrte Frau Schmid,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 21. Dezember 2020, in dem Sie die von der Bayerischen Regiobahn eingesetzten LINT Züge und die dadurch entstehenden Lärmemissionen thematisieren.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern. In dieser Funktion sind wir sehr daran interessiert, dass die Leistungen der von uns beauftragten Verkehrsunternehmen keinen Anlass für Beanstandungen geben.
Die Ausschreibung der Fahrzeuge erfolgt nicht durch die BEG, sondern durch das Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Auswahl und Beschaffung der Fahrzeuge obliegt somit im vorliegenden Fall der Bayerischen Regiobahn.
Wir können Ihnen mitteilen, dass im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten bereits Nachbesserungen bei den neuen LINT-Triebwagen vorgenommen wurden, die u.a. die Reduzierung von Lärmemissionen durch Quietschen beim Bremsen oder geringere Lautstärken beim Signalhorn bewirkt haben.
Zum Gleisspalt bzw. dem Schienenstoß und der daraus resultierenden Geräuschentwicklung Folgendes: Der Schienenstoß ist zum Längenausgleich aufgrund der natürlichen temperaturbedingten Dehnungsunterschiede für die Schienen erforderlich. Bei niedrigen Wintertemperaturen entsteht eine etwas größere Lücke zwischen den Schienen, da sich der Stahl leicht zusammenzieht. Bei höheren Sommertemperaturen dehnt er sich dagegen etwas aus. Um zu verhindern, dass sich die Schienen durch die größere Spannung lateral verschieben und sich verwerfen, wird eine kleine Ausgleichsmöglichkeit benötigt, die Sie als Gleisspalt wahrnehmen.
Die beschriebene Situation gibt es nach Auskunft der Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH (TBG) schon solange, wie die Bahn von Gmund nach Tegernsee fährt, also seit dem Jahr 1902. Mit der möglichen Elektrifizierung ändert sich dies nicht automatisch, da auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge die entsprechende Stelle passieren und überfahren müssen.
Zur Verringerung der Geräuschentwicklung im Gmunder Gleisbogen hat die TBG (neben der Spurkranzschmieranlage der Fahrzeuge) zusätzlich zwei stationäre Spurkranzschmieranlagen installiert (eine je Fahrtrichtung), die derzeit normal in Betrieb sind und dies nach Auskunft der TBG auch in der Vergangenheit zuverlässig waren. Lediglich für die Zeit von Oberbauarbeiten müssen die Spurkranzschmieranlagen temporär für wenige Tage ausgebaut werden.
Bezüglich der vorgesehenen Elektrifizierung können wir Ihnen mitteilen, dass die Staatsregierung die DB und die Tegernsee-Bahn drängt, das Oberlandnetz bis Ende der 2020er Jahre zu elektrifizieren. Derzeit läuft der erste Teil der Planungen (Grundlagenermittlung und Vorplanung, Leistungsphasen 1 und 2).
Wir bitten zu beachten, dass der Ausbau, die Instandhaltung oder der Betrieb der Infrastruktur nicht zu den Aufgaben des Freistaats und damit auch der BEG gehört. Diese Aufgaben liegen bei den Eisenbahninfrastrukturunternehmen, d.h. in diesem Fall bei der Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft.
Wir hoffen, mit unseren Ausführungen Ihr Anliegen umfassend beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH
i.V. Kord Simons | i.A. Sebastian Lenz |
Leiter Abt. Infrastruktur, Fahrgastinformation | Abteilung Infrastruktur |
Boschetsrieder Str. 69 | 81379 München
Telefon: 089 748825-0 | Telefax: 089 748825-51
E-Mail: info@bahnland-bayern.de
Aufsichtsratsvorsitzende: Kerstin Schreyer | Geschäftsführer: Thomas Prechtl (Sprecher), Bärbel Fuchs
Sitz der Gesellschaft: München | Amtsgericht München, HRB 111279