Presseinformationen

Bürgerinitiative „ENDSTATION.LINT. begrüßt Überlegungen zur Lärmbekämpfung bei BRB Zügen.

Sankt Florians Prinzip kein Lösungsansatz für Kosten.

Gemäß Bayrischer Regionalbahn (BRB) wurden bereits im Februar 2020 erste Testfahrten mit Zügen vom Typ Coradia Lint 54 auf Strecken der BRB im Oberland durchgeführt. Im Juni ersetzte die neue Zugflotte die bisherigen Triebwagen vom Typ Integral und Talent. Mit Einsatz der neuen Züge wurde aus verschiedenen Richtungen erhebliche Kritik am Konzept und den Lärmemissionen laut. Dies führte rund 8 Monate nach den ersten Testfahrten zu einem Runden Tisch – ein Krisengespräch mit hochrangiger Beteiligung (Holzkirchen, 30.09.2020).

Im Rahmen dieser Veranstaltung gab die BRB ihr Postionspapier zu den Themen “Barrierefreiheit“ und „Geräuschemissionen“ heraus. Das Papier liegt der Bürgerinitiative vor. Der Themenbereich Barrierefreiheit wurde von der Arbeitsgruppe „Barrierefrei“ bereits umfassend beantwortet.

Die Bürgerinitiative „Endstation Lint“ begrüßt ausdrücklich, dass nun – acht Monate nach den ersten Testfahrten und zunehmenden Bürgerprotesten – das Thema Lärm angegangen werden soll. Die BRB benennt einige technische Maßnahmen, die nun in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Alstom und der Infrastruktur (Schienennetz) überlegt werden.

Im Rahmen eigener Recherchen konnte die BI Endstation Lint ermitteln, dass eine nachhaltige Lärmreduktion mit bekannten Lösungen relativ einfach zu erzielen ist. Endstation Lint ist auch überzeugt, dass die erforderlichen Zulassungen von technischen Maßnahmen mit Rückenwind seitens der Politik schneller in Kraft treten könnten, als der von der BRB avisierte Zeithorizont von bis zu 2 Jahren.

Das die BRB, als Zugehörige Tochter zur börsennotierten, französischen Transdev Group (Umsatz 2019 rd. 1 Mrd. €) die Maßnahmen nicht selbst finanzieren will, ist naheliegend. Das Sankt Florians Prinzip „Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd and’re an“, kann es aber nach Auffassung der BI Endstation Lint nicht sein. Hier sollte das Verursacherprinzip gelten und keinesfalls an Ende die Kommunen im Oberland zur Kasse gebeten werden. Mit dieser Frage müssen sich die Vertragspartner Bayrische Oberlandbahn und Bayrische Eisenbahn Gesellschaft sowie die Deutsche Bahn auseinandersetzen. „Endstation Lint“ wird ebenso wie die Arbeitsgruppe „Barrierefrei“ die Aktivitäten weiter intensiv beobachten.

Längst nehmen zahlreiche Kommunen das Thema Bahnlärm und die resultierenden Gesundheitsgefahren sehr ernst. Beispielsweise sind inzwischen 14 Kommunen der Interkommunalen Lärmschutz-Initiative e.V. beigetreten. Ein richtiger und wichtiger Schritt, der auch für die Kommunen im Oberland sinnvoll sein kann.